Die Förderphilosophie der PharmHuman Stiftung ist Menschen zu befähigen gesund zu leben. In den westlichen Industrienationen bedeutet Gesundheit oft „richtig“ leben. In den Entwicklungsländern bedeutet Gesundheit insbesondere „überleben“.
Diese Ziele bestimmen unsere Arbeit.
Unsere Projekte seit 2005 sind:
Gesundheitsversorgung im Tagestreff IGLU. Lesen Sie dazu den Artikel in „neue Braunschweiger“ vom 9. Januar 2021.
Projekt: Sichere Arzneimittel für Kinder
Viele Medikamente am Markt haben nur eine Zulassung für Erwachsene. Die Anwendung dieser Arzneimittel bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen erfolgt deshalb oftmals nur auf Grund von Erfahrungswerten in Kliniken und von Kinderärzten und fußt nicht auf Studien, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen.
Ziel des Projektes ist es, die häufigsten Indikationen einer Kinderstation systematisch zu erfassen und die hier angewendeten Arzneimittel auf die Datenlage zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen zu überprüfen und zu klassifizieren. Die PharmHuman Stiftung übernimmt die Kosten für einen angehenden Apotheker, der nach Abschluß des Studiums ein Praktikum in der Krankenhausapotheke und auf einer Kinderstation des Klinikums Braunschweig absolviert und dabei die eingesetzten Arzneimittel für Kinder erfasst. 2008 und 2009 wurden diese Untersuchungen auf verschiedenen Kinderstationen durchgeführt. In 2010 gab es eine weiterführende Studie. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in der Fachpresse publiziert. Die PharmHuman Stiftung möchte so einen Beitrag dazu leisten, die Sicherheit der Arzneimittelanwendung bei Kindern zu erhöhen.
Projekt: Menschen im Hospiz
Im März 2007 wurde das Hospiz am Hohen Tore in Braunschweig unter der Trägerschaft der Diakonie Braunschweig eröffnet. Als oberstes Ziel in der palliativmedizinischen Versorgung soll eine möglichst hohe Funktionsfähigkeit und Lebenswertigkeit des Patienten erhalten werden, wenn keine Heilung mehr möglich ist. Die Palliativmedizin stellt die Linderung von Schmerzen und anderen Beschwerden in den Vordergrund, integriert die psychischen und spirituellen Bedürfnisse und bietet ein System der Unterstützung an, damit das Leben der Patienten bis zum Tod so aktiv und selbst bestimmt wie möglich sein kann.
Die PharmHuman Stiftung unterstützt das Hospiz am Hohen Tore, damit es Menschen ermöglicht wird, in Würde und unter Berücksichtigung ihrer Wünsche ihre letzten Tage zu verbringen. Dazu iniziierte die PharmHuman Stiftung die „Braunschweiger Hospizgespräche“ für den Fachpersonenkreis. Die Palliativmedizin ist ein relativ junger Zweig der Medizin und die Stiftung möchte allen Beteiligten einen Zugang zu den neuesten Erkenntnissen auf diesem Gebiet ermöglichen. Auf diesem Weg wurde ein Netzwerk aller beteiligten Organisationen im Hospizbereich geknüpft und Synergieeffekte ermöglicht. Richtig leben heißt auch die letzte Zeit des Lebens in Würde und so schmerzfrei wie möglich verbringen zu können.
Medizinisch professionelle und menschliche Begleitung der letzten Tage.
Zum Thema „überleben“:
Projekt: Mobile vaccination
Seit April 2006 arbeitet die PharmHuman Stiftung mit der Hilfsaktion Noma e.V. zusammen.Schon Ende 2005 organisierte die Stiftung kurzfristig vor Weihnachten dringend benötigte Arzneimittel.Diese Spezialmedikamente kamen bei Operationen durch ein deutsches Ärzteteam zum Einsatz.Chirurgen rekonstruierten dabei die durch Krankheit entstellten Gesichter der Kinder.
In Birni Koni/ Niger hat die Nomahilfe eine Impfstation eingerichtet, in der Kinder im Alter von 0 – 5 Jahren gemäß dem Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegen Tuberkulose, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Gelbfieber und Hepatitis geimpft werden. Die PharmHuman Stiftung finanziert die Gehaltskosten eines Krankenpflegers mit Impferlaubnis, der auch einmal wöchentlich in die Buschdörfer fährt und die Kinder vor Ort erfasst. Viele tausend Kinder konnten bereits geimpft werden. Ein wichtiger Beitrag um die Überlebenschancen der Kinder zu sichern.
Das erfolgreiche Projekt wurde um den Punkt „Bekämpfung der Unterernährung“ erweitert.
Eine regelmäßige Sprechstunde für mangelernährte Kinder wurde eingerichtet. Die kleinen Patienten werden untersucht, werden je nach Schweregrad stationär aufgenommen oder bekommen von der WHO anerkannte therapeutische Aufbaunahrung mit nach Hause. PharmHuman finanzierte in 2008 ca. 14.000 Portionen der Spezialnahrung.
In 2010 mußten, bedingt durch eine Hungersnot, 11.000 unterernährte Kinder versorgt werden. Kein Jahr vergeht ohne Engpässe in der Bereitstellung von Grundnahrungsmitteln.
Monatliche Berichte und der regelmäßige Austausch mit den Mitarbeitern der Nomahilfe gewährleisten die Sicherstellung des Projektes. 2011 wurde die Unterstützung beendet.
Großer Andrang beim Impftermin.
Zum Thema „richtig leben“:
Projekt: Gesundheitserziehung im Kindesalter
Die Gesundheitsprobleme im Kindesalter nehmen zu. 25% der Kinder haben Herz-Kreislauf-Probleme oder Diabetes. Sie haben Übergewicht und schwache Abwehrkräfte. Woran liegt das? Die Kinder bewegen sich zu wenig, sie ernähren sich falsch.
Das Ziel der PharmHuman Stiftung ist es, die gesunde Lebensweise in die tägliche Kindergartenarbeit zu integrieren. Die PharmHuman Stiftung will, dass Gesundheitsvorsorge lebendig und richtig vorgelebt wird und Spaß macht. So wird sie zur Selbstverständlichkeit und die Kinder tragen als „Botschafter für gesunde Lebensweise“ die Inhalte in ihre Familien. Gesunde Kinder von heute sind gesunde Erwachsene von morgen.
Die PharmHuman Stiftung hat 2006 in drei Braunschweiger Kindertagesstätten gemeinsam mit dem Kneipp Verein ein Pilotprojekt gestartet. Sie hat die Kosten der Ausbildung der Leiterinnen und Mitarbeiterinnen der KITAs in der Sebastian Kneipp Akademie zur „Gesundheitserzieherin“ übernommen.
Nach erfolgreicher Ausbildung der Erzieherinnen und dem Transfer in die tägliche KITA Arbeit, wurde die finanzielle Unterstützung beendet.
Presseberichte zu „Gesundheitserziehung im Kindesalter“
Artikel „Waten durchs Wasser…“
Wassertreten stärkt die Abwehrkräfte und macht Spaß.
Projekt: University of Stellenbosch, Tygerberg, Cape Town Südafrika
Leitende Personen:
Professor Bernd Rosenkranz, Head Division of Pharmacology Departement of Medicine, Professor Mariana Kruger, Executive Head Paediatrics and Child Health
Während einer Zeit von 3 Monaten werden alle Arzneimittel auf den Kinderstationen erfasst und klassifiziert nach Zulassungsstatus. Im Rahmen des Projektes soll auch der off-label use von Arzneimitteln bei Kindern erfasst werden. Besonders interessant –im Hinblick auf die Verordnungen- sind die häufig vorkommenden Indikationen Tuberkulose und HIV-Infektionen bei Kindern. Zum Glück sind HIV-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern in Deutschland selten. Daher fehlt es an umfangreichen Datensammlungen zur Medikation. Diese Lücke können die Daten aus Südafrika auffüllen. Das Projekt wurde Ende 2013 abgeschlossen.
Krankheit macht Kinder ernst.
Projekt: Netzwerk für die Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher
Verantwortliche:
Professor Dr. med. Dirk Reinhardt Medizinische Hochschule Hannover, Kinder- und Jugendarzt, Schwerpunkt Kinderhämatologie und Onkologie.
Dieses Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, für alle schwerkranken Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien in Niedersachsen ein flächendeckendes medizinisches, pflegerisches und psychosoziales Versorgungsangebot zu erreichen, um schwerkranken Kindern und Jugendlichen eine optimale Versorgung zukommen zu lassen. Dazu gehört auch ein sogenanntes „Brückenteam“, das die Betreuung der Patienten zuhause nach der Entlassung aus der Klinik übernimmt. Das Brückenteam wurde ab November 2011 durch einen Pharmazeuten verstärkt, der die Arzneimittel-bezogenen Probleme im häuslichen Bereich erkennt, erfasst und Lösungen sucht. Aufklärungs- und Fragebögen für die Eltern, Interviews mit den Beteiligten werden als Datenquellen genutzt und in einem aufwändigen, standartisierten Verfahren ausgewertet. Laborwerte zur Erfassung der abgebauten Medikamente im Blut fließen in die Bewertung mit ein. Unsicherheiten und mangelnde Therapietreue im häuslichen Bereich werden aufgedeckt und bearbeitet. Fehlende Information der Eltern und Patienten wird ergänzt, Einnahmenhinweise der Medikamente werden modifiziert. Flyer in laienverständlicher Sprache werden erstellt, um Unsicherheiten in der häuslichen Pflege zu verhindern. Die Studie an der Medizinischen Hochschule Hannover ist soweit fortgeschritten, dass andere Kliniken mit eingebunden werden und ein Projektantrag bei der Kinderkrebsstiftung gestellt werden kann. Im Oktober 2014, und nach Einsatz von 6 Pharmazeuten in Folge, beendet die PharmHuman Stiftung dieses Projekt und hofft auf eine erfolgreiche Weiterführung durch die Medizinische Hochschule mit finanzstarker Unterstützung durch die Kinderkrebsstiftung. Die Kooperation von Arzt und Apotheker konnte in diesen 3 Jahren Zusammenarbeit wesentlich gestärkt werden.
Für eine erfolgreiche Therapie ist das familiäre Umfeld genauso wichtig wie die Medikamente.
Richtig dosierte Arzneimittel fördern die Genesung der Kinder.
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Wir suchen die Kooperation mit humanitär tätigen Institutionen im Gesundheitsbereich und natürlich mit niedergelassenen Apothekerkollegen/innen.
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